sicca.care Tipps

Sie möchten noch mehr erfahren?

Viele Patienten leiden an chronisch trockenen Augen, Meibomdrüsendysfunktionen, chronischen Lidrandentzündungen oder Mischformen daraus. Das Trockene Auge basiert auf einem Basistränenmangel oder einer Meibomdrüsen-Dysfunktion, die häufig eine unidentifizierte dermatologische oder sogar parasitäre Beteiligung (Demodex-Blepharitis) hat.

Durch das Übersehen dieser multifaktoriellen Trigger kann häufig kaum bzw. keine Hilfe gefunden werden. Der Leidensdruck von Patienten, die zudem beruflich auf problemlosen Sehen angewiesen sind, ist groß. Häufig erhalten Patienten sehr unterschiedliche Analysen und Befunde, die im Widerspruch mit den erhobenen bildgebenden Analysen oder Spaltlampenbefunden und dessen Beschwerden stehen.

Es kann häufig kein kausaler Grund gefunden werden, warum eine Rekonvaleszenz (Verbesserung der Symptome) ausbleibt. Dies liegt i. d. R. an der multifaktoriell unterschätzten und nicht identifizierten Beteiligung dermatologischer, allergologischer und refraktiver Prozesse, die das gesamte Sicca-Syndrom über Jahre mitunter negativ beeinflussen können.

sicca.care Profi-Tipps: Was kann man tun? Was sollte man vermeiden?

Befeuchten Sie ihre Augen regelmäßig mit Augentropfen und trinken Sie genug Wasser

Es gibt viele Produkte für zur Befeuchtung der Augen. Diese Augentropfen sollten möglichst der natürlichen Tränenflüssigkeit nachempfunden sein und an ihre Erscheinungsform des trockenen Auges angepasst sein. Achten Sie aber unbedingt darauf, dass die Augentropfen keine Konservierungsstoffe enthalten und entsorgen Sie angebrochene Einmal-Packungen nach maximal 12 Stunden. Eine gute Basis in punkto Feuchtigkeitszufuhr schaffen Sie, indem Sie täglich mindestens 2 Liter Wasser trinken.

Durchblutung fördern

Das A und O für einen gesunden Körper ist gute Durchblutung, und so ist auch die Bildung der Tränenflüssigkeit stark davon beeinflusst. Es gibt viele Wege, die Durchblutung anzuregen: Zum Beispiel können Sie mit Zeige- und Mittelfinger vom Innenrand der Augenbrauen vorsichtig nach außen hin und in der Gegenrichtung wieder zurück massieren. Diese Massage wirkt durchblutungsfördernd und die Meibomdrüsen werden dabei leicht ausgedrückt (exprimiert) welches zusätzlich dafür sorgt, dass die Meibomdrüsen angeregt werden.

Eine ebenso effiziente wie gesunde Methode ist es, sich viel an der frischen Luft zu bewegen. Die Durchblutung wird angekurbelt, die Tränendrüsen angeregt und die Tränenflüssigkeit vermehrt gebildet.
Wenn es einmal schnell gehen muss, können Sie die Durchblutung auch mit Wechselbädern auf Touren bringen: Legen Sie warme Waschlappen oder Wattepads/Wärmegelmasken auf die Augen und spritzen Sie anschließend kaltes Wasser über die geschlossenen Lider. Diesen Temperaturwechsel können Sie beliebig oft wiederholen, allerdings sollte das kalte Wasser immer den Abschluss bilden.

Luftfeuchtigkeit optimieren

Trockene bzw. schlechte Luft mag nicht der einzige Grund sein, warum Augen sich trocken anfühlen. Weniger relevant wird dieser Aspekt deshalb aber nicht. Versuchen Sie daher, die Luftfeuchtigkeit auf einem angenehmen Niveau zu halten. Vor allem, wenn vermehrt geheizt wird, sollte immer ein feuchtes Tuch über dem Heizkörper hängen oder eine Schale mit Wasser darauf stehen, da die trockene Heizungsluft sonst eine deutliche Verschlechterung für die Augen bedeuten kann.

Alternativ können Sie automatische Raumbefeuchter aufstellen (idealerweise sollten diese Befeuchter die Feuchtigkeit mit Ultraschall verteilen), allerdings benötigen diese Geräte eine Intensive Pflege und Wartung. Günstiger und hygienischer ist die Wasserschale, sofern Sie hier täglich das Wasser wechseln.

Lassen Sie unabhängig von der Jahreszeit zudem immer genug Frischluft in den Raum. Regelmäßiges Stoßlüften ist angesagt, verrauchte und stark klimatisierte Räume sowie Zugluft hingegen meiden Sie lieber, sofern es sich einrichten lässt.

Sehhilfe abwechseln

Kontaktlinsen sind ohne Frage eine sehr praktische Erfindung aber wer regelmäßig Kontaktlinsen trägt, weiß auch, dass die Augen an manchen Tagen empfindlich darauf reagieren können. Das ist an sich eine natürliche Reaktion, schließlich stellt die Linse einen Fremdkörper dar und wie wir wissen, fördert das zu lange Tragen von Kontaktlinsen die Meibomdrüsen-Dysfunktion.

Um eine bessere Versorgung mit Tränenflüssigkeit und gelegentliche Entspannung für Ihre Augen zu gewährleisten, wäre es gut, zumindest einige (Arbeits-)Tage in der Woche die Kontaktlinsen auch gerne mal durch eine Brille zu ersetzen. Idealerweise wechseln Sie täglich ab, wenn Sie im Beruf aber absolut nicht auf Kontaktlinsen verzichten wollen oder können, sollten Sie die Linsen aber wenigstens so schnell wie möglich nach Feierabend herausnehmen.

Entspannungspausen Zwinker- bzw. Lidschlusstrainings einlegen

Die Augen sind in jeder wachen Sekunde im Einsatz vor Allem beim Arbeiten im Büro am PC, hier unterliegen die Augen einem hohen digitalen Stress und durch jahrelanges arbeiten am Bildschirm verlernen wir die Augen beim Zwinkern richtig zu schließen („sicca.care office drye eye Symptomatik“). Durch das stundenlange Starren am Arbeitsplatz kann das richtige Zwinkern ‚verlernt‘ werden und es kann zu einem dauerhaft inkompletten Lidschluss kommen dem sog. Lagopthalmus. Versuchen Sie deshalb, jede Stunde zumindest für 5 Minuten kurz die Augen sanft komplett zu schließen und mehrmals die Lider feste durch Pressen der Augen noch zusätzlich zu schließen. Lässt sich das nicht mit Ihrem Beruf vereinbaren, sollten Sie für 2-3 Minuten immer wieder komplett blinzeln. Das fördert die Produktion von Tränenflüssigkeit, und vor allem - wie oben beschrieben - kommt das Blinzeln bei der Arbeit durch Konzentration oft zu kurz.

 

Tränenflüssigkeit durch Ernährung beeinflussen

Die Wahl der Lebensmittel spielt ebenfalls eine Rolle, wenn es um die Augengesundheit geht. Dürfen Sie also bei trockenen Augen nur noch die altbewährten Karotten essen? Nein, denn tatsächlich sind die Carotine im orangen Gemüse zwar durchaus gut für die Augen, mindestens genauso wichtig sind aber Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren. Sie tragen mit dazu bei, dass die Fettschicht gebildet wird und intakt bleibt.

Diese essenziellen Fettsäuren kann der Körper nicht selbst bilden. Daher ist es wichtig, sie über Nahrungsmittel wie beispielsweise Lachs, Leinsamen und -öl, Käse, Eier oder Fischölkapseln aufzunehmen. Gut für die Augen sind darüber hinaus die Vitamine A, B6 und B12, E und C. Neben Karotten dürfen es also gerne auch Paprika, Zitrusfrüchte und viel grünes Gemüse sein, sofern keine Unverträglichkeiten auf die aufgeführten Nahrungsmittel vorliegen. Beachten Sie aber bitte, dass bei zusätzlicher, hochdosierter Einnahme von Omega-3 Fettsäuren zuerst der Omega-3 Fettspiegel im Blut gemessen werden sollte, um zu prüfen, ob ein Mangel vorliegt. Die Omega-3 Fettspiegelmessung macht jeder Hausarzt mittels Blutbildanalyse.
 

© 2024 by sicca.care